Shibui Kollektiv / Emi Miyoshi: Depth of Field

Heute Abend unterhalten wir uns über zwei live aus der Alten Feuerwache übertragene Tanzsolos. Wir, das sind diesmal Theresa, Jan, Tamora, Gustavo, Melanie. Die Unterhaltung wurde sowohl in Deutsch als auch in Englisch geführt.
Was für ein Ende! Das eigentlich ein Anfang ist oder sein könnte.
Mit einem leichten Augenzwinkern, wie ich fand.
Oder Verwunderung.
Ich habe den Anfang leider nicht sehen können.
Er hat sich langsam aufgebaut, das Material – die Folie – war auf der Bühne zu sehen, Wellen daraus, und dann war der Körper da.
Ein Spiel aus Licht und Schatten.
Und mit Sichtbar und Unsichtbar, mit Erscheinen und Verschwinden.
Das Sehen betrügen.
Ich habe mir die Größe des Aquariums anders vorgestellt. Es war in der Wirklichkeit viel kleiner als erwartet.
Geht das nur online? Ich hab mich gefragt, wie die Projektion auf dem Aquarium dort ausgesehen hat. Ein neues Theater des Unwissens. Wo war die Tänzerin währenddessen?
Hat Luft geholt, haha.
Ich glaube, dass das auch live gut funktioniert hätte. Der weiße Hintergrund im Aquarium bietet genügend Projektionsfläche.
Es war ein Tuch, das sie nach der Projektion in einem Pool wie schwerelos auf Spitze stehenden Beine rausfischte.
Ein Meer aus Plastik (leider mag ich das nicht mehr auf der Bühne sehen), sich stetig verändernd. Ein Fluss, niemals gleich. Wellen, Wasser,Wind.
Elemente der Natur, des Lebens.
Bewegungen immer wiederkehrend.
Windmühlen.

FIELD OF DEPTH
Bewegungen, Zuckungen, Ekstase. Ich dachte an Kafkas Verwandlung. Auch durch die Musik.
Und die Bewegung am Anfang: auf dem Rücken liegend, zunächst nur das eine Bein spielend, dann der Arm. Ein sehr ästhetischer schöner Käfer.
Mit einem Sinn für Symmetrie (mit und ohne Spiegel).
Ja, sehr ausdrucksvolle Füße!
It was like becoming a whole body, starting off with the toes like antennae. Füße streicheln die Luft.
I find it interesting that the less personal the situation is the more engagement I have with it.
What do you mean by personal?
When I can see her face basically or when she looks towards the audience/camera. It makes me see her as a person. Which I found somewhat not fitting to the narrative I created about this piece.
Interesting point. For me the change of pure dance and producing of pictures/associations with objects was confusing.
I see that.
Für mich hat das Tanzen nach einer Weile doch zur Geschichte gepasst, das Größerwerden im Raum, Aufrechtwerden, das Kreisen, diese Unendlichkeitsbewegung, die nach einer Weile wieder unfrei wird, zu schnell, verkrampft, verzweifelt.
Eine ähnliche Ekstase wie zu Beginn.
Ja, die Einzelteile – die sich aufbauten – schienen auf ein Mal wie an ihren Platz zu fallen und ein komplexes Bild zu ergeben.
